Kunstausstellung im Herbst, Vernissage am 10. Oktober um 19 Uhr
Was ist Wirklichkeit? Und was ist Materie?
Die materielle Wirklichkeit, das sinnlich Wahrnehmbare, gilt als wissenschaftlich und gesellschaftlich anerkannte Realität. Nach heutigem Kenntnisstand enthält das Universum nur insgesamt 4,9 Prozent sichtbarer oder wahrnehmbarer Materie. Alles andere ist dunkle Materie (DARK MATTER oder auch THE INVISIBLE) und dunkle Energie. Das bedeutet, dass das, was wir Realität nennen, nur einen winzigen Teil der materiellen Welt ausmacht.
Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr formulierte die Idee der materiellen Wirklichkeit folgendermaßen: „Es gibt keine Materie. Es gibt nur die Form. Die Form hat eine fundamentalere Bedeutung als die Materie.“ ( Hans-Peter Dürr – Gespräch zur Quantenphysik (SRF, Sternstunden, 2002)
Für Ena Oppenheimer ist das Unsichtbare und die Entstehung der lebendigen Form bestimmendes Thema ihrer Arbeit. In der Beschäftigung und im Dialog mit Naturwissenschaftlern aus Biophysik, Quantenphysik und Stringtheorie extrahiert sie einen philosophischen Subtext, der sich durch all ihre Arbeiten zieht. Schnitte durch die physische Realität geben den Blick frei auf eine Wirklichkeit, die man wiederzukennen glaubt und dennoch mysteriös bleibt.
Ena Oppenheimers Arbeiten gehen auf ein persönliches und prägendes Erlebnis aus ihrer Kindheit zurück: „Ein Schockzustand – durch einen Unfall hervorgerufen – katapultierte mich in einen Wahrnehmungszustand der Körperlosigkeit“, sagt die Künstlerin. „In der darauffolgenden Zeit hatte ich immer wieder kurze Momenterlebnisse, wo ich den Eindruck hatte, meine Körperhülle kehre sich um und ich selbst würde zur Umgebung.“
In Ena Oppenheimers Werk finden sich wiederkehrende Morphologien in stets neuer Zusammensetzung von Formen und Farben. Welche Formen entstehen in der Natur – oder sind sie nichts anderes als sichtbar gewordene Gedanken? Solche Fragen aber beschäftigen nicht nur Kunst und Wissenschaft, sondern auch Religionen und natürlich vor allen den individuellen Glauben.
Dr. Isabel Gocke, Kirchenvorstandsmitglied
Vernissage Dark Matter am 10. Oktober um 19 Uhr – die Künstlerin ist anwesend
Kunstgottesdienst: 27. Oktober um 10 Uhr
die Ausstellung ist vom 10. Oktober bis zum 24. November zu sehen
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