Folds of Memory

Folds of Memory

Kunst in Dreieinigkeit vom 16. Oktober bis zum 24. November

Mit den Künstlerinnen Marjan Baniasadi und Gloria Sogl

Unsere jährlichen Kunstausstellungen stehen immer exemplarisch für die Öffnung unserer Kirche für neue Denk- und Wahrnehmungsperspektiven. Die diesjährige Ausstellung steht darüberhinaus auch im Zeichen junger künstlerischer Positionen: Mit Marjan Baniasadi und Gloria Sogl fördern

wir zwei herausragende Absolventinnen der Akademie der Bildenden Künste München, deren Arbeiten sich auf einzigartige Weise mit Textilien auseinandersetzen, aber dennoch völlig einzigartig und gut voneinander abgrenzbar sind.

Dr. Isabel Gocke und Marie Bruhn

www.marjanbaniasadi.com und www.gloriasogl.com

Vernissage am 16. Oktober, 19 Uhr

Kunstgottesdienst am 19. Oktober, 10 Uhr

Marjan Baniasadi (*1993, Iran) studierte Malerei, Keramik und Visual Arts in Marjan Baniasadi, Lahore, Pécs und zuletzt an Titel „from knots to paths“ der Akademie der Bildenden Künste München bei Pia Fries und Andrea Büttner. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie persische Teppichkunst mit Malerei, Keramik und textilen Arbeiten. Für Baniasadi sind Teppiche mehr als funktionale Objekte: Sie begreift sie als Träger von Erinnerung, Erzählungen und Identität – als lebendige Archive des Alltags. Ihre Werke greifen diese Themen auf, transformieren Muster und Geschichten in verschiedene Medien und Materialien und stellen sie so in den Kontext ihrer eigenen künstlerischen Identität. In „Folds of Memory“ zeigt Baniasadi sowohl ein bewusst unvollständig geknüpftes Teppichfragment mit traditionellen Tierfiguren als auch Gemälde, in denen die Strukturen des Gewebes malerisch weiterentwickelt werden und so neue Identitäten entstehen.

Gloria Sogl (*1994, Deutschland) absolvierte ihr Studium der Bildenden Kunst und Pädagogik in München bei Nicole Wermers sowie in Nürnberg und am Dutch Art Institute. Auch bei Sogls Werken steht die Kunst des

Webens im Mittelpunkt. Sie verbindet in ihrer Praxis traditionelles Webhandwerk mit digitaler Technologie. Weben als Handwerk, das auf regelbasierten Mustern basiert, versteht sie als eine der frühesten Formen algorithmischen Denkens. In ihrer Werkreihe Digital Tenderness entstehen Tapisserien auf handbetriebenen sowie vollautomatischen digitalen Webstühlen. Fotografien und digitale Collagen werden verdichtet, abstrahiert und schließlich gewebt – die einst detailreichen Motive treten durch die Komprimierung der Informationen zurück, zugunsten einer neuen Lesbarkeit. Durch die Übersetzung digitaler Entwürfe in handgewebte Textilien verbindet Digital Tenderness scheinbare Gegenätze. Zeichnungen von Weberinnen, die deren Bewegungen während der Arbeit dokumentieren, bilden die Grundlage für die Ausstellungsträger der gewebten Arbeiten. Mit „Folds of Memory“ möchten wir den beiden Künstlerinnen nicht nur eine Ausstellungsplattform bieten, sondern auch ein Signal für den dringend nötigen Raum für junge Kunst in München setzen.